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1. Woche Durian Retreat

Die ersten Momente in Bali erschienen mir wie eine Bilderbuchwelt. Bunte Straßen, malerische Landschaften, bezaubernd freundliche Menschen. Die tropische Wärme auf der sogenannten „Insel der Götter“ stellte sich bereits in den ersten Tagen als Paradies für Fruchtliebhaber heraus. Auf der Fahrt vom Flughafen in die Stadt „Ubud“ bemerkte ich bereits einige Marktstände und Straßenhändler. Hier wird mit Durian, Drachenfrucht, Mangostan und ähnlich süßen Früchten gehandelt. Zumeist bekommt man die Früchte um ein Vielfaches günstiger als in Europa. Für eine einige Kilogramm schwere Jackfruit (die meinen kompletten Schoß bedeckte) habe ich umgerechnet 3 USD bezahlt.
Bali hat etwas Entspannendes für das ganze Wesen. Abgesehen vom dichten Verkehr kennen die Leute dort wahre Gelassenheit. Die Vegetation erstreckt sich über einen Großteil der Insel in frischem Grün. Regenwälder, Reisfelder und Palmen sind Standard auf Bali. Temperaturen um die 30°C stehen an der Tagesordnung. Winter gibt es hier nicht. Um November und Dezember rechnen die Einwohner mit langanhaltendem Regen.

Community Living & Entdeckungsreise

Nachdem ich am 1. Abend verschiedenste Durianvariationen verspeiste, wurde mir klar, dass diese Qualität und Frische nur hier vor Ort erreicht werden kann. Wer tropische 10/10 Qualitäts-Lebensmittel will, ist vor Ort am besten bedient. Baumfrisch geerntet & praktisch unendliche Mengen zu günstigen Preisen! Am 2. Tag ging es zum „North Bali Durian Retreat“ mit Tina & Simon (instagram: fit_shortie_eats). Das Pärchen ist seit geraumer Zeit im asiatischen Raum auf Entdeckungsreise nach Durian und den besten/seltensten Früchten auf diesem Planeten. Es war bezaubernd, Zeit mit ihnen und den Teilnehmern des Retreats zu verbringen. Im gemeinsamen Reisen ergeben sich oft die süßesten Momente. Jeder hat seine individuelle Art, zum Wohl der Gruppe beizutragen. Unsere Reise hat uns in den Norden geführt, wo wir Wasserfälle geklettert, gerutscht und die Natur bewundert haben. Beim Spaziergang über Reisterrassen erfrischten wir uns mit natürlich prickelnden(!) Kokosnüssen. Fruchtvielfalt und Qualität, wie noch nie zuvor. Während die meisten Teilnehmer des Retreats überwiegend Früchte verzehrten, empfand ich nach meinen 1 1/2 Jahren instinktiver Rohkostpraxis das als zu süß. Die Balance gab’s dann mit Gemüsen und Fetten.

Interessanterweise waren Drachenfrüchte sehr lange anziehend für mich. Sie strahlen vor lauter Farbe und besitzen dennoch nur einen sehr dezenten Geschmack, der sich von außen nach innen verstärkt. Die weißen haben feine Zitronennoten, während die roten Drachenfrüchte nach Heidelbeer- oder Himbeermarmelade schmecken. Wirklich fein.

Haus, Wasser & Tourismus

Behausungen sind auf dieser Insel relativ simpel gehalten. Die Hütten werden meist aus Holz, Beton und Bambus errichtet. Während der 1. Woche haben wir in gut durchlüfteten traditionellen „Holzhütten“ des ländlichen Nordens gewohnt. Erholsamster Schlaf – wie luftdurchflutet am nächsten Morgen. Die Wasserversorgung wird in Bali für Touristen hauptsächlich über Wasserflaschen sichergestellt. Selten Glas, meist Kunststoff. Ab und an kann man beim Trekking auch an frisches Quellwasser gelangen. In Bali wächst Kakao, Kaffee und Kokosnuss üblicherweise am Straßenrand. Trinkkokosnüsse kann man weit verbreitet an den sogenannten „Warungs“ (Kiosk) bekommen.
Die Menschen sind auf Bali sehr aufgeschlossen. Bei verschiedensten Fahrten auf der Insel waren die Leute so gut wie immer freundlich und interessiert an internationalen Reisenden. Bali macht die große Ausnahme in Indonesien. Ein Großteil der Leute dort lebt den Hinduismus, Vegetarier sind sie dennoch nicht. Die Balinesen legen großen Wert auf Rituale und Feste. Es wird geschmückt, zelebriert und geräuchert. Tagtäglich wurden Blumen und Ritualgegenstände vor die Unterkunft gestellt.

 

5% Tierisch

Bali hatte einige Nüsse (u.a. Importware aus Australien) zu bieten. Einheimische Fette sind vor allem Kokosnüsse, Kakaoschoten, Erdnüsse, Kenarinüsse und Avocados, wobei letztere nicht mit der Qualität in Europa mithalten können. Meist waren diese sehr wässrig, vermutlich unreif geerntet. Bali erscheint mir bis heute als Früchteparadies. Gemüse und Fette kann ich in Europa um einiges mehr genießen. Zu den tierischen Produkten: Fisch konnte ich nur auf den Gili Islands bekommen (Thunfisch, Makrele, usw. wird in Lombok gefischt), während ich komplett auf Fleisch verzichtet habe. Auswahl und Qualität erschienen mir unpassend. Auch Eier waren relativ schwer von geeigneter Qualität zu bekommen. Der Großteil kommt aus Käfighaltung und selbst die Bio-Eier hatten eine zerbrechliche Schale und keinen hervorragenden Geschmack. Qualität und Auswahl ist da in Europa definitiv fortgeschrittener. Der Konsum an tierischen Produkten hat sich während des Monats auf etwa 5% meiner Mahlzeiten ergeben.

Gili Islands

Die restlichen 2 Wochen wurden die Gili Islands bereist. Sozusagen das Mallorca Balis. Dort gibt es regelmäßige Partys, Reggea Bars und Discotheken. Das Preisniveau steigt auf den Gili Islands um ein Vielfaches. Dass in der Mitte der Insel eine Müllsammlung vorzufinden ist, hat keiner der Einheimischen erwähnt. Der Kunststoffwahn erstreckt sich über einen Großteil des Handels. Touristen werden über Schilder darauf hingewiesen, bewusst „Nein“ zum Kunststoff zu sagen. Kostspieligere Bars und Lokalitäten achten eher auf eine saubere Umwelt. Recyclebarer Kunststoff könnte der jetzigen Generation und vor allem den Jüngeren einiges erleichtern. Abgesehen vom Kunststoff ist Gili das Inselparadies. Frei von Autos. Gereist wird dort zu Fuß, Fahrrad, Elektroscooter oder Pferdetaxis.

Einige Gemüse hatten einen merkwürdigen Geschmack. Nach einem Besuch der „Baliwood Organic Farm“ wurde uns mitgeteilt, dass relativ viel Gemüse konventionell mit Chemikalien gedüngt wird. Bioprodukte sind meist von den Bauern auf den Straßen, direkt an den Märkten oder in speziellen Biogeschäften wie Alchemy oder Earth Cafe zu bekommen.

Wani DAN Duren

Besonders in Bali: Wani Mango. Diese hat weißes Fruchtfleisch und erinnert an eine süße medizinische Kräuterzahnpaste. Interessant waren auch die Erkundungstouren durch die verschiedenen Märkte: Wir haben eine Nuss „Keluak“ entdeckt, die genau wie 100% Bitterschokolade schmeckte. Eine weitere Spezialität Balis sind die verschiedensten Kokosnüsse (jung, alt, gold, grün, …) und der König der Früchte „Durian“. Diese wird meist außerhalb der Städte zu guten Preisen und hervorragender Qualität angeboten. Diese sogenannten „Kampung“ (übersetzt „Dorf“) Durian stellt die wilde Form dieser Frucht dar. Die Geschmacksrichtung langt von Butterpopcorn, über gezuckertes Rührei, chemischer Reiniger und Creme Brulé, bis hin zu den überreifen Sauerkraut-Varianten. Die Reife einer Durian erkennt man an ihrem strahlenden Aussehen und dem Erscheinungsbild des Stängels. Baumgereifte Durian fallen von selbst vom Baum und sollten daher möglichst bald verzehrt werden. Grasgeruch? Finger weg! Der natürliche Aufschlag am Boden bringt die Frucht in den finalen Reifungsgrad.

Verkauf & Leinwanddruck der Bilder auf Anfrage möglich.

Tropische Grüße! Bildslider zum Durchsehen: